EMBMV: Druckverfahren

Es gibt 3 Druckverfahren, auch bei den Briefmarken. Es gibt den Hochdruck, der auch Buchdruck genannt wird. Dann gibt es den Tiefdruck, der sich in Stichtiefdruck und Rastertiefdruck aufteilt. Das dritte Verfahren ist der Offsetdruck. Er ist ein Flachdruckverfahren. Was meinen Sie wie Ihre Augen sich freuen werden, wenn Sie bei jeder Briefmarke mit dem Fadenzähler untersuchen nach welchem Druckverfahren gearbeitet worden ist. Hier nun die Techniken. Der Offsetdruck, eigentlich das modernste Verfahren, funktioniert mit einem spiegelverkehrten Motiv, das mit fetthaltiger Kreide aufgetragen wird, und dann wird auf Papier gedruckt. Durch das Fett werden die Strukturen umgesetzt. Der Offsetdruck wird auch indirektes Druckverfahren genannt. Dagegen ist der Hochdruck ein Klassiker. Auf einer Platte erscheint das Bild spiegelverkehrt. Das Motiv ist hochgesetzt. Das heisst, auf den hochgesetzten Teilen wird Farbe angebracht, die dann aufs Papier kommt. Kinder kennen das Prinzip "Kartoffelstempel". Beim Tiefdruck wird das Motiv in Stahl oder Kupfer gestochen. Früher wurde das per Hand gemacht, heute machen das Maschinen. Das heisst, die Bilder werden fotografisch übertragen. Danach ätzt eine Chemikalie die obere Schicht der Druckplatte weg, und Punkt für Punkt erscheint das Motiv auf der Druckplatte. Dabei sind die Rasterpunkte gleich gross. Falls Sie Brillenträger sind, können Sie trotzdem leicht im Alltag Druckverfahren studieren. Gehen Sie in die Grossstadt und betrachten Sie Litfasssäulen aus der Nähe. Dann werden Sie sehen - es gibt keine Helene Fischer auf der Litfasssäule. Denn wenn Sie mit der Nase an die Litfasssäule herangehen, dann sehen Sie nur noch rote, gelbe und blaue Punkte. Und Helene Fischer ist genau so wie der Goethe auf der Briefmarke eine Illusion, die nur in Ihrem Gehirn entsteht. Aber eine schöne Illusion.