EMBMV: Die Strukturierung des Weltraums - Briefmarken
Cusco
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Die Strukturierung des Weltraums - Briefmarken #8502
Enger verwandt sind Kirche und Post als die meisten Bürger vermuten.
Auch heute noch hat die Kirche einen großen Einfluss auf das Postwesen, auch
mit eigenem Postministerium und eigenem Postwesen und eigenen Briefmarken.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Vatikanstaat als souveräner Staat
anerkannt. Dies war notwendig, um dem Vatikan alle Rechte eines Postministeriums zu
verleihen. Und damit konnte der Vatikan, also der Papst, die Posthoheit erlangen.
Sofort wurde der Staat Vatikanstaat Mitglied der UPU. Die UPU war im 19. Jahrhundert
gegründet worden, um einen Weltpostservice zu erschaffen. Aber wie immer mussten erst
Regeln geschaffen werden, damit zum Beispiel die Postkarte rechteckig wird und ein gewisses Format
einzuhalten hat. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Regierung von Italien in
der Zeit vor dem 2. Weltkrieg sehr viel im Vatikanstaat zur Verfügung stellte, damit der
Vatikan Postdienste der Welt garantierte und für die Gewährleistungen der versprochenen
Leistungskataloge sorgte. Mit den Stockholmer Verträgen war die Basis geschaffen worden,
um einen Postdienst in die Wege zu leiten. Aber erst das Grundgesetz des
Vatikanstaates konnte das Postwesen auf sichere Beine stellen. Warum brauchte der
Papst einen Staat und ein Postministerium, um Briefe von Peking nach Tokio zu ermöglichen? Wir
sind in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Und weltweit wird keine Autorität mehr
anerkannt. Deswegen haben die Europäer unter Führung der Italiener beschlossen, wie
einst Otto der Große, der Kirche große weltliche Macht zu verleihen. Auch heute
noch ist Radio Vatikan weltbekannt und wird von Millionen von Menschen weltweit gehört.
Der Grund ist, nur eine offizielle Gazette des Heiligen Stuhls konnte feste Vorgaben für die
Welt der Philatelie schaffen. So hat man im Prinzip dem Papst aufgetragen, auf der einen
Seite die Regeln wie zum Beispiel die Größe von Postkarten zu veröffentlichen, und
gleichzeitig brachte der Heilige Stuhl selbst die Produkte auf den Markt. Und jetzt verstehen
Sie auch den Gedanken dahinter. Die Politiker der Welt haben sich überlegt, wenn zum
Beispiel der Papst das Aerogramm oder den Ersttagsbrief in das Postwesen eingliedert, dann wird ein
Ersttagsbrief noch mit einer Briefmarke mit dem Bild vom Papst nicht nur in der Öffentlichkeit
einschlagen wie ein Blitz, sondern auch Hunderte von Sammlern werden nach Rom reisen und den
Postbeamten die neuen Produkte aus den Händen reißen. Genau so läuft es heute
auch noch. Bill Gates hat DOS und Windows geschaffen, Mac und Linux sehen fast genauso
aus. Bell macht ein Telefon, hat es wohl noch nicht mal erfunden, wir alle haben den
Hörer in der Hand, wenn wir unsere Urlaubsreise buchen. Auch deswegen werden Sie im
Vatikan eine der größten und wertvollsten Briefmarkensammlung der Welt
finden. Falls Sie Urlaub in Italien machen - ein Führung durch den Vatikan ist
möglich. Auch durch die Sammlungen. In jedem Fall hat die Regierung des Staates
Vatikan alle Postprodukte gesetzlich geregelt und auch veröffentlicht. Von den
Ganzsachenausgaben über Postkarten, Aerogramme oder Ersttagsbriefe. Übrigens, um
zum Anfang der Geschichte zurückzukommen: die ersten Impulse zum Postwesen stammen von Karl dem
Großen, und auch in jener Zeit wurde das Wort "posta" schon benutzt.
Was Sie heute so gut wie sicher nicht wissen: die große Diskussion bei der Schaffung des
Postwesens, egal ob zur Zeit Alexanders VI. oder in England, bei der Erschaffung der
Briefmarke durch Sir Rowland Hill, oder auch bei der Erschaffung des Postwesens im Vatikan in
der Mitte des 20. Jahrhunderts, immer wieder war der Streitpunkt - zahlt der Absender oder
der Empfänger das Porto? Und damit schließen wir unsere Weltgeschichte der Post mit einer
Erinnerung an unsere Großmutter. Denn vor 50 Jahren musste unsere Großmutter dem
Briefträger Geld geben für die Zustellung, und sie war die Empfängerin. Das
hat die Deutsche Bundespost inzwischen abgeschafft. Sie sehen, auch in jüngster Zeit war
es umstritten, wer das Porto zu zahlen hat.
Quelle Mitglied @hbss
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