EMBMV: Briefmarken - In den Weltraum
Cusco
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Briefmarken - In den Weltraum #8499
In den Weltraum: Bis zur Zeit von Napoleon haben sich zwei Entwicklungszentren für die Briefmarke und die Post entwickelt. In Rom entwickelte sich ein Kommunikationssystem: Befehle und Herrsche, als Sinn von Kurieren. Das zweite Standbein der Post entwickelte sich in England: soziale Aufgaben erleichtern durch Briefe und Postkarten. Und im 19. Jahrhundert fügten sich diese beiden Systeme zusammen zur heutigen Post. Und da wir schon Napoleon erwähnt haben, ist zu erkennen, dass in den modernen Zeiten, als es dann Autos gab, die Grenzen das Politikum an sich wurden. Denn Grenzen werden und wurden täglich verschoben. Und da die Post zu einer Regierung gehört, der Grund ist, die Gründung durch Papst Alexander VI., gab es allein Probleme, weil Venedig heute Venedig ist und morgen Frankreich. Weil von Napoleon ganz Europa erobert worden ist. Und weil Napoleon natürlich überall kommandieren musste, auch in Afrika, hat in jener Zeit der Siegeszug der Briefmarke unaufhaltsam begonnen. Wie Sie vielleicht aus dem Geschichtsunterricht wissen, gab es im Jahr 1815 die erste weltweite Konferenz. So etwas wie die G20 im Jahr 2017. Alle großen Führer der Welt trafen sich in Wien nach der Vernichtung von Napoleon, um Europa neu zu ordnen. Und schon damals schrieben die Zeitgenossen das selbe wie beim G20 in Hamburg: Party, Party, Party - aber kein Mensch redet. Aber der Wiener Kongress war der Startschuss für die UNO und das Rote Kreuz und alle sonstigen weltweiten Organisationen, die es heute gibt. Und für unser Thema, die Briefmarke, gab es 1874 den entscheidenden Kongress. Für damals und für heute ist es eine einmalige Aktion, dass sich 21 Staaten einigen konnten auf ein Abkommen für den Postverkehr. Im Prinzip wurde damit die Welt eingeteilt in eine einziges Land. Also Europa und Ägypten und die Türkei und die USA bilden das Territorium der Briefmarke. Die Wahl der Länder mag uns etwas willkürlich erscheinen aus der heutigen Sicht, aber damals sassen dort die Machtzentren. Genannt wurde dieses Konstrukt die "Generalunion der Post". Warum war diese Vereinbarung eine Sensation? Was ist denn das Wichtigste im Leben? Das Geld. Und so konnten jetzt die Staaten die Gebühren festlegen. Und das war der Durchbruch. Denn durch die Fixierung der Tarife konnten alle Leistungen abgerechnet werden. Denn, Sie müssen ja daran denken, wenn ich eine deutsche Briefmarke kaufe, muss ein amerikanischer Briefträger die Postkarte durch den Grand Canyon schleppen. Und das muss ja korrekt abgerechnet werden. Dieser Vertrag hatte so einen grossen Erfolg, dass man schon im Jahr 1878 die Generalunion der Post umbenannte in den "Weltpostverein", oder auch UPU. Weil, vor allem in Europa, das System einen so grossen Erfolg hatte, sind bis heute alle Länder Mitglied geworden. Und auch schon im 19. Jahrhundert boomte der Postverkehr wie noch nie. Der entscheidende Aufschwung für die Massenpost war die Erfindung der Ansichtskarte, oder Postkarte. Warum wurde die Postkarte zum weltweiten Erfolg im Jahr 1870? Der Knaller war: das Porto war viel billiger als beim Brief, und alle konnten mitlesen. Und das ist heute noch so. Besonders gern verschickt man Postkarten. Und so kam Ende des 19. Jahrhunderts ein cleverer Mann auf die Idee: Männer sind doch faul - warum sollen die noch Buchstaben schreiben, das erschöpft doch ihre Handmuskeln? So wurde die Ansichtskarte erfunden, die den Erfolg der Postkarte noch weit übertrifft. Auch heute noch werden bedeutend mehr Ansichtskarten verschickt, egal ob in Afrika oder Garmisch, als Postkarten oder Briefe. Und genau so wie damals schreibt man auch keine Worte drauf, nur: Essen ist gut, Wetter ist gut. Auch Sie schauen bei Ihren Kollegen oder Eltern niemals auf die Texte von Briefen, man schaut sich die Fotos auf Ansichtskarten an. Weil das erheitert die Familienfeier. Basierend aus Sicht des Juristen, die Weltpost auf der Forderung des Papstes, inzwischen fixiert in den Lateranverträgen vom 2. Juni 1929, wird festgelegt die Aufgabe des Heiligen Stuhls, die Rechte des Heiligen Stuhls, die Souveränität des Heiligen Stuhls, auf internationalem Gebiet. Und die Basis der Postkultur ist die Überlieferung der Geschichte der Kirche. Wenn Sie diesen Text jetzt gerade aufmerksam gelesen haben, dann werden Sie denken: was nimmt sich der Papst hier heraus, weil er mit seinem Staat sich über alle weltlichen Regierungen stellt? Der Papst nimmt sich das heraus, nicht nur weil er die Post eigentlich gegründet hatte und das ganze System, sondern, jetzt kann im Jahr 2017 die Deutsche Bundespost und die Regierung von Ghana und die Post von Peru alle Regelungen, alle Ordnungswidrigkeiten, alle Zensurprobleme wie das Briefgeheimnis, rechtlich auf den Papst abwälzen. Das heisst, das Monopol des Inhalts der Postbeförderung liegt weiterhin bei der Katholischen Kirche, damit bei Verstössen ein Gericht angerufen werden kann. Diese Regelung schützt die Opfer. Denn wir wissen - in der Wirtschaft geht es nicht immer fair zu. Randbemerkung am Ende: durch die Fixierung der Post auf die Kirche in den Lateranverträgen wurde auch eindeutig die Rolle von Italien und Rom festgelegt. Denn der Vatikanstaat ist doch sehr jung, wie Sie vielleicht wissen, und hat ein eigenes Postamt.
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