EMBMV Briefmarkenforum
Es ist noch kein Login erfolgt: Im Forum Registrieren und Login
Registrierung und Nutzung der Münzensammler und Briefmarken-Community ist kostenlos.
Menü öffnen und schließen

EMBMV: Die Geschichte der Briefmarkensammler

Registrierung
Von 
Cusco
 am Uhr
Benutzername:
Cusco
Administrator
Avatar
Beiträge:
seit 22.10.2014
Mir Folgen ca. 17 Benutzer

» Themen Symbol Die Geschichte der Briefmarkensammler #8562

Bisher haben wir uns bei unseren historischen Betrachtungen über das kleine gezackte weltberühmte Wertpapier nur mit der Post und der Herstellung von Briefmarken beschäftigt. Aber uns interessiert doch auch wie sich das Briefmarken Sammeln entwickelt hat. Denn jedes Kind lernt spätestens in der Grundschulklasse 2, dass der Mensch immer schon ein Jäger und Sammler war. Also, wie hat sich nun die Briefmarkenkunde aus Sicht der Fans und nicht aus Sicht der Post oder des Laien entwickelt? Den Anspruch, der erste Briefmarkensammler der Welt zu sein, erhebt Dr. John Edward Gray. Allerdings, als die ersten Briefmarken herausgegeben wurden, gab es schon Liebhaber, die diese Papierstückchen sammelten. Von der Bevölkerung und von den Medien wurden sie belacht. Vielleicht haben Sie ja gar keine Ahnung, wie weit Mode unser Leben beeinflusst und steuert. Heute ist Philatelie eine Kunst. Zur Zeit von Rowland Hill wurde man dafür ausgelacht. Vor 50 Jahren hat man Steine auf Frauen geworfen, die auf einer Wiese Fußball spielten. Daran kann sich heute keiner mehr erinnern. Und heutzutage im Jahr 2017 spielen die Damen in den Niederlanden um die Europameisterschaft. Und sogar haben die deutschen Damen das Weltklasseland Italien schon bezwungen. Und so ist auch die Philatelie entstanden. Man verglich. Wie wurden denn die ersten Philatelie Fans gesehen, was bei der Familie wohl auch Lachen auslöste? Da es damals ganz wenige Briefmarken gab, und auch ganz wenige Motive, zum Beispiel in England gab es erstmal nur eine Briefmarke für alles, erst später gab es schwarzen und roten Penny. Und was macht man, wenn man 20 Kastanien oder Murmeln hat oder 50 Büroklammern? Man reiht es hintereinander oder sortiert es in einer Kiste. Und so entwickelten sich zwei Techniken. Die einen hängten die Briefmarken an Bindfäden im Zimmer auf, wie eine Perlenkette. Und so hatte man 10, 20, 50 Briefmarken an einer Schnur. Und sowas sieht auch heute noch lustig aus. Besuchen Sie mal den Nachbarn, der das tut. Der hat 500 Marken an der Decke hängen von der aktuellen Dauerserie der Deutschen Bundespost. Das sieht absurd aus. Daneben entwickelte sich eine zweite Technik des Briefmarkensammelns: man klebte die Marken an die Wand. So dienten die Briefmarken als Tapete, oder wurden auch auf die Tapete geklebt. Diese Sammeltechnik hat sich vor allem in den Alpen und in Österreich weiterentwickelt. Damit Sie eine grobe Orientierung haben: wir sind im 19. Jahrhundert und nicht im 21. Jahrhundert bei der Beschreibung der Marken. Wir sind also immer noch bei den Wurzeln der Philatelie Bewegung. Auch heute noch gibt es in Österreich Häuser, auch als Museum, deren Zimmer von oben bis unten mit Briefmarken als Tapete vollgeklebt wurden. Natürlich auch ein Riesenmarkenwert. Lächerlich sind auch aus jener Zeit die Ratschläge zum Briefmarkensammeln. Noch 1887 wurde in den Medien empfohlen, schadhafte Zähne abzuschneiden, um bessere Optik zu erreichen. 1889 kann man als Briefmarkenhändler als Startjahr für das organisierte Briefmarkensammeln sehen. Denn in jenem Jahr sind die Briefmarkenalben entstanden. Und bis heute ist die Schatzkiste des Philatelisten sein Album. Hier werden die Schätze geschützt von Wind, Sonne und Wetter aufbewahrt, und sind gleichzeitig gut zu transportieren. Durch diese Erfindung ging das Aufbewahren von Briefmarken an Bindfäden stetig zurück und ist dann ausgestorben. Auch hier ist interessant, dass wie in der Politik zuerst geredet und dann gehandelt wird. 1889 gilt ja als Geburtsjahr der praktischen organisierten Philatelie. Der Stammtisch der Philatelie ist älter als die Philatelie selbst. In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde im so genannten Omnibus-Club über Briefmarken gesprochen. Und damit können Sie jeden Laien beeindrucken. Wie sind denn die Männer damals zu den Briefmarken gekommen? Was waren das für Typen - Politiker oder Fußballer? Die Männer trafen sich im Omnibus-Club zum Käfersammeln. Und dann in den 50er Jahren kamen sie auf die Idee, dass es im Winter zu wenig Käfer gibt. Also haben sie auch über Briefmarken geredet. Und 1866 wurde der erste Insektenverein ungenannt in Stamp Association, weil Briefmarken ein spannenderes Thema waren als die Käfer. Weil, es gab ja immer wieder neue Briefmarken, und die Käfer sind immer die selben. Angeheizt wurde der Wechsel von der Natur zur Kunst durch Zeitungsartikel. Schon 1840 wurden die ersten Aufsätze über Briefmarken geschrieben. Und auch das erste Philatelie Fachblatt, es erschien in Leipzig, wurde veröffentlich bevor es Briefmarkensammler oder Briefmarkensammler-Stammtische gab. Sie sehen - Briefmarken sind so modern wie Pokemon. Eine Firma stopft die Zeitungen voll mit Pokemonwerbung, und auch heute noch rennen tausende von Jugendlichen los und jagen Schätze in den Wäldern, weil sie bei Pokemon dabei sein wollen. Aber die Briefmarke ist ein paar hundert Jahre alt geworden, die Telefonkarte ist längst vergessen, CD, DVD sind auch bald weg. Wer kennt noch Pokemon? Aber in 10 Jahren wird es noch Briefmarken geben. Und natürlich wollen wir nun den König oder den Kaiser der Philatelisten würdigen. Weltweit wird diese Ehre dem Grafen Philippe la Renotiere von Ferrary zugeschrieben. Selbstverständlich können Sie auch jeden König besuchen, denn dort werden Sie gigantische Briefmarkensammlungen finden. Auch beim Papst. Philippe la Renotiere von Ferrary hat schon als Kind Briefmarken gesammelt. Und er hatte das Glück, mit einem goldenen Löffel im Mund aufzuwachsen. So jagte der Jugendliche alle Mitarbeiter seines Vaters durch die Welt, um Briefmarken zu kaufen. Obwohl Ferrary vor dem 1. Weltkrieg in Paris lebte, sah er sich als Deutscher. Tragischerweise musste er deswegen in die Schweiz fliehen, und der Staat kassierte seine Sammlung. Schon 1917 starb Ferrary, also ein ähnliches Leben wie Mozart, und hat ein Riesenvermögen aufgebaut, von dem er allerdings nicht viel hatte. Auch heute noch ist seine Sammlung die grösste und wertvollste Briefmarkensammlung, die es je gegeben hat und je geben wird. Warum ist er so gross und berühmt geworden, wenn auch viele Neider sagen: mit Geld kann ich alles? Und das ist auch das Geheimnis warum seine Sammlung gigantisch wurde und auch nie wieder das erreicht werden wird: weil er sich auf Fälschungen spezialisierte. Ruckzuck hatte sich schon, er war ja von Kindheit an tätig, dass da jemand mit Gold um sich wirft für einen Fetzen Papier. Also wurde er täglich von Fälschern bedrängt, die ihm Mist anboten. Und das wurde so bekannt, dass man das Wort Ferrarytäten erfand. Es war also bekannt, dass in seine Hände viele Fälschungen gerieten. Und jetzt kommt der Clou. Er hat in seiner Sammlung eine Abteilung "Fälschungen" aufgebaut. Hat also beim Handel gezielt auf bestimmte Fälschungen hingearbeitet. Und diese wurden später so aufgestellt, um seine Mitmenschen zu warnen vor Fälschungen. Damit es sich lohnt, die Sammlung anzuschauen, hier ein paar Leckerbissen. Rote und Blaue Mauritius sind selbstverständlich vorhanden, und auch Besseres. Klar, Guiana ist auch da. Einer seiner Tricks ist, um seinen Erfolg zu steigern, dass er auf jede Form von Titel, die ihm auch angeboten wurden, verzichtet hat. Er trat auf in abgetragener Kleidung, vermied den Luxus und ass bescheiden, und hat alle Menschen mit viel Geld beschenkt. In den Alpen hat er ganze Dörfer finanziell unterstützt und gefördert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Denn warum soll sich auf einmal Großzügigkeit lohnen? Heute wird das Grab von Philippe la Renotiere von Ferrary schwer zu finden sein. Denn ein Pseudonym Name auf einer weissen Marmortafel weist auf das Grab hin.

Der Artikel wurde geschrieben von Mitglied @Hbss

0 Daumen Hoch
Registrierung
Hinweis: Abbildungen von Objekten (z.B. Münzen und Briefmarken) entsprechen nicht der Originalgröße und Farben des Original-Objektes. Auch die allgemeine Gestaltung der Computer-Bilder können vom Original Objekt abweichen!

Rechtlicher Hinweis: Die Informationen auf dieser Webseite erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit!
11 Datenbankzugriffe, PHP-Speicherverbrauch 1444 KB in 0.0336 Cache Sekunden.
EMBMV
 
 
Seite melden
 
Die Sammler-Kataloge umfassen Bilderarchive, legen Sie persönlich fest, welche Personen auf EMBMV ihre Bilder einsehen, kaufen und herunterladen dürfen...
Hier werden keine Cookies angelegt. Schließung dieser Info bleibt jeder Webseite unbekannt.