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EMBMV: Briefmarken Schwarzer Einser und Sachsendreier

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Cusco
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Cusco
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» Themen Symbol Briefmarken Schwarzer Einser und Sachsendreier #8563

Wir wollen unsere Reihe über die Geschichte der Philatelie mit den zwei deutschen Stars beschließen: dem Schwarzen Einser aus Bayern und dem Sachsendreier aus dem Königreich Sachsen. Gedanklich wird der Laie jetzt stolpern, die Könige gibt es doch gar nicht in Deutschland. Und damit haben Sie recht. Auf deutschem Boden gab es die Könige bevor es Deutschland gab. Denn Mitteleuropa kannte damals kein Deutschland. Das wurde erst erfunden lange nach der Einführung der Briefmarke. Berühmt und bekannt ist das Bundesland Bayern, das früher ein Königreich war, Ludwig II. war einer der bekanntesten Regenten, der auch heute noch in vielen Filmen auftritt. 1849 genau am 1. November haben die Bayern die Engländer kopiert und auch inhaltlich sieht der Bayern Kreuzer Franco, wie darauf steht, sehr englisch aus. Auch hier ist vor allem die Ziffer oder die Zahl in den Mittelpunkt gestellt worden der Grafiker. Wenn wir gleich nach Sachsen wechseln werden, dort die Marke ist sehr ähnlich der Bayerischen Marke. Der Grund ist nicht nur darin zu suchen, dass immer schon die beiden Länder enge Beziehungen pflegten. Sondern auch heute noch stürmen Bayern und Sachsen innerhalb von Europa immer wieder nach vorn. Nicht nur der Fußballklub Bayern München. 1845 wurde in München das Thema "Briefmarke" diskutiert. Wir erinnern daran, seit 1840 gab es schon in England Briefmarken. Aber noch lange nicht war der Schwarze Einser veröffentlich. Es sollte noch 4 Jahre dauern. Warum hat es so lange gedauert? Man konnte sich nicht einigen, ob man ein Laubblatt oder eine Ziffer nimmt, oder das Beides verschmelzen lässt. Man hatte damals wie heute das selbe Problem: es muss genau so aussehen wie in England, aber - es muss ganz anders aussehen wie in England. Und als am 1. November 1849 der schwarze Einser veröffentlicht wurde, der Preis betrug 1 Kreuzer, das reichte für einen Ortsbrief. Die Marken wurden auf handgeschöpftem Papier gedruckt und wurden geschnitten am Schalter. Anders als in England haben die Bayern auch drei Kreuzer und sechs Kreuzer Marken herausgebracht. Aber auch wie die Engländer, die genauso wenig nachgedacht haben, merkten die Bayern: schwarz ist eine dumme Farbe, denn der Stempel ist kaum zu sehen. Und so wurde schon bald der Schwarze Einser aus dem Verkehr gezogen und der rosafarbene Einkreuzer auf den Markt gebracht. Nur bis 1864 blieb in Bayern der Schwarze Einser frankaturgültig. Bevor wir darauf eingehen, dass die Bayerische Post in jenen Jahren noch weitere neun und zwölf und weitere Kreuzerwerte auf den Markt warf, wollen wir nochmal auf den Reiz des Schwarzen Einsers hinweisen. Die Marke ist deswegen auch so wertvoll, weil sie bald aus dem Verkehr gezogen worden ist und bald durch eine andere Farbe ersetzt worden ist. Gleichzeitig hatten wir damals noch keine Handys. Und so wurden am 1. November aus technischen Gründen nur in den Hauptstädten wie München überhaupt die neuen Briefmarken verkauft. Aber ein Schwarzer Einser ist nur dann interessant, wenn er auch am 1. November 1849 abgestempelt worden ist. Allein diese zwei Fakten treiben den Wert dieser Marke in ungeahnte Höhen, auch heute noch. Selbstverständlich hat so eine weltberühmte Marke noch viel mehr bemerkenswerte Eigenschaften. Und so kann man auch in jedem Buchladen ein Philateliebuch kaufen, das sich auf ein paar hundert Seiten nur mit dem Schwarzen Einser beschäftigt. So gibt es zwei Druckplatten, die sich auch deutlich unterscheiden. An der Ziffer Eins kann man sehen, mit welcher Druckplatte die Marke gefärbt worden ist. Der Sammler hat natürlich beide Exemplare. Weiterhin bemerkenswert ist das unverkennbare Sicherheitsmerkmal: man hat den Namen des Entwerfers im Hintergrund versteckt. So wie die NZZ jede Woche ein Suchspiel macht, so macht jeder Philatelist das Suchspiel, und sucht den Namen des Künstlers, des Grafikers im Schwarzen Einser. Und wenn Sie Ihre Leuchtlupe nehmen, werden Sie sogar den Namen der Druckerei vorfinden. Auch sorgsam versteckt. Die Druckerei hiess damals "Universitätsdruckerei Johann Georg Weiss". Leider ist wegen dieser Sicherheitsmerkmale die Marke sehr stark fälschungsgefährdet, und Sie sollten beim Kauf unbedingt einen Profi hinzuziehen. Denn der Fälscher konzentriert sich auf die geheimen Signaturen, weniger auf das Motiv. Deswegen fallen die Sammler darauf rein. Und als Anmerkung: es gibt weltberühmte Fälschungen vom berühmtesten Briefmarkenfälscher der Welt, von Jean de Sperati. Teilweise erreichen die Fälschungen des Sachsendreiers von Sperati höhere Preise als der Verkauf vom Sachsendreier selbst. Selbstverständlich lässt eine Sensation wie der Sachsendreier eine weitere Steigerung zu. Der Eichstätt-Brief ist der einzige Brief der Welt, der mit einem Sechserblock von Schwarzen Einsern freigemacht wurde. Dieser Brief ist so weltbekannt, dass er selbst auf Briefmarken abgebildet worden ist. Er wurde erst 1958 in Eichstätt gefunden. Heute wird der Eichstätt-Brief mit den weltberühmten Schwarzen Einsern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht in der Schatzkammer des Berliner Museums für Kommunikation. Und wenn Sie einfach so Schwarze Einser auch als Zusammendruck bestaunen wollen, selbstverständlich hat auch Philippe la Renotiere von Ferrary Exemplare davon in seiner Sammlung.

Weitere Wertvolle Briefmarken: Der Sachsendreier

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