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EMBMV: Briefmarken weitere Druckverfahren: Flachdruck

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hbss
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hbss
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» Briefmarken weitere Druckverfahren: Flachdruck #6990

[Druckverfahren: Flachdruck / Algraphie]
[Druckverfahren: Flachdruck / Chromo-Lithographie]
[Druckverfahren: Flachdruck / Lichtdruck]
[Druckverfahren: Flachdruck / Lithographie]
[Druckverfahren: Flachdruck / Offsetdruck]
[Druckverfahren: Flachdruck / Naturselbstdruck]
[Druckverfahren: Flachdruck / Fotochromdruck]

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Algraphie
Eine besondere Form des Flachdrucks ist die Algraphie. Der Philatelist legt die Briefmarke unter die Lupe und der Kosmos öffnet sich. Und bei Briefmarken und Ansichtskarten, die mit Farbe auf Papier gedruckt werden, ist eines der wichtigsten Kriterien das Druckverfahren. Natürlich wird der Philatelist allein aus Schutz vor Fälschungen das Druckverfahren analysieren, aber weitaus interessanter ist die Kreativität. Denn jedes Druckverfahren hat Vorteile und Nachteile. Es kann aber in jedem Fall vom Fachmann identifiziert werden. Eines dieser Flachdruckverfahren ist die Algraphie. Normalerweise nimmt man in der Lithographie den Lithographiestein. 1892 erfand Karl Scholz die Algraphie. Und zwar benutzte er anstatt des Lithographiesteins Aluminium. Nun wird die Kreide auf die blanke Platte aufgetragen. Säuren ätzen dann die Strukturen in das Metall. Dieses Verfahren ermöglicht exaktere Abzüge, auch bei grossen Auflagen. Man nennt die Algraphie auch Aluminiumdruck.

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Chromo-Lithographie
Eine besondere Form des Flachdrucks ist die Chromo-Lithographie. In der Chromo-Lithographie werden zwar auch Steine benutzt, aber nicht 1 Stein, sondern bis zu 20 Steinen. Erfunden wurde das Verfahren im Jahr 1837. Vor allem Grusspostkarten werden mit der Chromo-Lithographie hergestellt. Im Vergleich zum normalen Flachdruck ist die Chromo-Lithographie viel aufwendiger und viel exakter. Wie kann der Philatelist nun mit seiner beleuchteten Lupe feststellen, ob sein Objekt mit der Chromo-Lithographie-Technik hergestellt worden ist? Unter der Lupe oder unter dem Mikroskop kann man kurze Striche und Punkte in den Farbpartien entdecken. Das ist halt der Fehler bei der Chromo-Lithographie. Beim genauen Hinschauen wirken aber solche Fehler vernachlässigbarer als beim normalen Flachdruck.

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Lichtdruck
Eine besondere Form des Flachdrucks ist der Lichtdruck. Der Lichtdruck ist ein fotomechanisches Flachdruckverfahren ohne Raster. So toll sich das anhört - auch hier sind Fehler zu finden. Nehmen wir die Lupe und schauen uns das Objekt an. Zu erkennen ist: Runzelkorn, das ausgefranst und wurmartig ist und stört. Allerdings bei den hohen Auflösungen heutzutage brauchen Sie schon ein gutes Mikroskop, um den Fehler zu finden. Für dieses Druckverfahren nimmt man als Vorlage Fotografien oder Zeichnungen. Eine Spiegelglasplatte wird mit Chromsalzen und Gelatine bearbeitet. Dann wäscht man wasserlösliche, nicht belichtete Stellen aus. So entsteht das Relief auf der Druckfläche. Und so kann man auch den Fehler verstehen. Denn beim Trocknen entsteht das Runzelkorn. Falls Ihre Ansichtskarten älter werden, die mit Lichtdruck hergestellt worden sind, dann wirken die Fotos auf den Karten wie Kupferdruck. Clevere Künstler nutzen den Effekt und gestalten zum Beispiel Ansichtskarten oder Briefmarken mit Mondschein. Weil dieses Motiv weckt reizvolle Farbeffekte beim Lichtdruckverfahren.

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Lithographie
Eine besondere Form des Flachdrucks ist die Lithographie. Die Lithographie ist ein so bekanntes Druckverfahren, dass der Profi nur von Litho spricht. 1797 wurde diese Druckart erfunden, und zunächst zur Verbreitung von Texten eingesetzt. Diese direkte Druckart ermöglicht eine sehr effiziente Wiedergabe von farbigen Bildvorlagen. Bitte vergessen Sie nicht, dass Farbe ein hochkomplexer physikalischer und chemischer Vorgang ist. Einfach erklärt: einen Schwarz-Weiss-Fernseher zu bauen, das schafft ein Hauptschüler auch mit ein paar Kursen. Einen Farbfernseher zu bauen, dazu brauchen Sie einen Doktortitel. Einfachst zu verstehen ist das, wenn Sie eine Litfasssäule anfassen. Dort sehen Sie nur noch wilde Chaospunkte, aber mit 5 Metern Abstand ist das Portait von Frau Merkel wieder zu erkennen. Schnell hat die Lithographie ihre Verbreitung gefunden bei der Herstellung von Ansichtskarten. Falls Sie selbst Lithograph sein wollen, hier wird kurz der Ablauf beschrieben. Zunächst wird der Lithographiestein geschliffen. Dann wird das Bildmotiv seitenverkehrt eingraviert. Und dann wird in mehreren Arbeitsschritten der Stein chemisch bearbeitet. Dadurch wird die Zeichnung auf dem Stein fixiert. Dabei arbeitet die Druckerei mit Wasser und Fett. Denn durch diese beiden Elemente wird entschieden, wo Farbe angenommen, und wo Farbe abgestossen wird. Falls Sie diesen Stein in mühevoller Handarbeit hergestellt haben - das eigentliche Druckverfahren ist simpel. Direkt vom Stein wird auf das Papier oder Karton gedruckt. Die Lithographie zeigt keine Rasterpunkte, sondern ein feines Relief vom Farbbild. Gerade für Künstler im 19. Jahrhundert war die Lithographie ein Segen. Und sicherlich hat die Lithographie die Philatelie weit nach vorne gebracht. Erkannt werden können Briefmarken, die durch Lithographie hergestellt worden sind an den unscharfen Bildern, matten Farben und immer wieder ist die Linienführung unterbrochen.

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Offsetdruck
Eine besondere Form des Flachdrucks ist der Offsetdruck. Jeder Erwachsene kennt das Wort "Offsetdruck". Ziemlich sicher. Aber gleichzeitig wird weder dieser Laie das Offsetdruck-Verfahren erklären können, noch selbst nachmachen können. Wie fuktioniert also das Flachdruckverfahren mit dem Namen "Offset"? 1904 hat sich der Offsetdruck aus dem Steindruck entwickelt. Der Gag vom Offsetdruck, das haben die Lithographie-Drucker auch gemerkt, ist die unterschiedliche Benetzbarkeit verschiedener Stoffe. Das ist eigentlich die Basis von dem ganzen Verfahren. Öl und Wasser sind die Spielzeuge. Damit wird eine Platte farbannehmend oder farbabstossend. Offsetdruck funktioniert indirekt. Das Wort "Offset" stammt aus Amerika und bedeutet "abgesetzt". Das heisst, die Druckfarbe wird von der Druckform nicht auf das Papier gebracht, sondern auf eine weitere Walze, einen Gummituch-Zylinder, der als Zwischenträger arbeitet. Das Gummituch ist geschmeidig, und ermöglicht ein scharfes Drucken auf harten Kartons. Wie ist nun Offsetdruck zu erkennen, an seinen Fehlern: Rasterpunkte haben unterschiedliche Grösse, aber gleiche Farbintensität. Unter dem Mikroskop können Sie das erkennen, und damit auch hier das Druckverfahren eindeutig identifizieren.

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Naturselbstdruck
Eine besondere Form des Flachdrucks ist der Naturselbstdruck. 1850 wurde der Naturselbstdruck in Österreich erfunden. Beachten Sie, damals wie heute, dass in bestimmten Ländern grosse Engagement in Bezug auf Philatelie stattfindet, und es auch interessante Sammelgebiete gleichzeitig sind. Wie funktioniert der Naturselbstdruck, den Sie vielleicht noch nie gesehen haben? Man nimmt eine Pflanze, wie zum Beispiel eine Rose. Nun wird die Rose getrocknet. Dann wird die Rose im getrocketen Zustand zwischen eine Blei- und eine Stahlplatte gelegt. Nun entsteht in der Bleiplatte ein vertiefter Abdruck, durchs Pressen. So ein Abdruck wird galvanisch abgeformt und wird zum Druckstock gemacht. Später wurde mit anderen Metallen das Verfahren verbessert. Wie sind Objekte im Naturselbstdruck zu identifizieren? Nur dieses Verfahren bietet ein naturgetreues Abbild.

Weitere Druckverfahren: Flachdruck / Fotochromdruck
Eine besondere Form des Flachdrucks ist der Fotochromdruck. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Zürich der Fotochromdruck erfunden. So wie heute 3 sehr beliebte Sammelgebiete für Philatelisten Schweiz und Österreich und Deutschland sind, so ist nicht nur Gutenberg ein Pionier im Druckwesen in Deutschland. Sie sehen, dass die Beschäftigung mit Briefmarken jeden Tag lernenswerte Informationen bringt. Wie funktioniert der Fotochromdruck? Auch hier ist es ein rasterloses Flachdruckverfahren, mit dem hochwertige Farbreproduktionen hergestellt werden. Fotos sind als Foto erkennbar. Aber, der Fotochromdruck ist fast nur so gut wie der Lichtdruck. Zu erkennen sind Briefmarken oder Bücher oder Ansichtskarten an den kräftigen Farben. Das zeigt, das Objekt wurde im Fotochromdruck hergestellt. Grundlage im Druckverfahren ist eine Schwarzplatte, die Asphalt und den Lithostein zusammenbringt. Wie bei den anderen Druckverfahren wird hier auch mit Fett und Wasser getrickst. So wird im Prinzip das Bild transportiert wie bei einer Schwarz-Weiss-Fotografie, von der Vorlage in die Druckerei. Aber dann wird maschinell coloriert. So drucken einzelne Farbplatten nur bestimmte Bildstellen. Und so wurden für bestimmte Flächen, wie grüne Wiesen oder rote Dächer, Farbplatten entwickelt, die passgenau übereinander gesetzt worden sind. Fotochromdruck wird in den letzten 100 Jahren kaum noch benutzt. Das hat auch den Grund, dass der Drucker beim Drucken viele Farben auch erfindet. Und damit Sie den Reiz dieses Verfahrens leicht verstehen können, schauen Sie sich eine Folge von CSI an, bewundern Sie Horatio Cane am blauen Atlantik mit roten Sonnenuntergangswolken. Und so wie Bruckheimer ein Blau und Rot geschaffen hat, das es in der Natur niemals gab, so haben die Drucker Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Fotochromdruck experimentiert.

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