EMBMV: Weitere Druckverfahren: Hochdruck und Siebdruck
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Weitere Druckverfahren: Hochdruck und Siebdruck #6920
[Druckverfahren: Hochdruck und Siebdruck]
[Druckverfahren: Siebdruck]
[Druckverfahren: Hochdruck / Autotypie]
[Druckverfahren: Hochdruck / Buchdruck direkt]
[Druckverfahren: Hochdruck / Buchdruck indirekt]
[Druckverfahren: Hochdruck / Duplex-Autotypie]
[Druckverfahren: Hochdruck / Holzschnitt]
[Druckverfahren: Hochdruck / Holzstich]
[Druckverfahren: Hochdruck / Letterset]
[Druckverfahren: Hochdruck / Linolschnitt]
Weitere Druckverfahren: Hochdruck und Siebdruck
Seit 1.500 Jahren werden Bilder und Texte auf Papier gebracht durch den Hochdruck.
Natürlich wurden damals keine Briefmarken hergestellt, aber auch in der Philatelie findet der
Hochdruck Einsatz. Selbstverständlich können auch Kuverts oder Postkarten oder
Ersttagsbriefe mit dem Hochdruckverfahren hergestellt werden. Für Sie und uns ist es in
diesem Artikel wichtig und interessant wie sich die Druckverfahren unterscheiden, warum ein
bestimmtes Druckverfahren gewählt ist, und, was für Sie am wichtigsten ist, wie erkenne
ich am Buch oder Briefmarke oder Zeitschrift oder Urkunde, das genutzte Druckverfahren? Und
natürlich für den Praktiker: wie funktioniert der Hochdruck? Beim Hochdruck wird eine
Druckvorlage hergestellt. Diese zeigt ein seitenverkehrtes Druckbild und besitzt erhabene
Konturen. Dicke teigartige Farbe wird auf die Druckform geschmiert und die erhöhte
Kontur färbt sich ab auf das Papier. Oder auf die Folie. Alles ist
möglich. Wie ist der Hochdruck auf dem Objekt zu erkennen im Unterschied zu anderen
Druckverfahren? Mit Hochdruck erzeugte Produkte zeigen Quetschrand und Schattierungen.
Deswegen nutzt man den Hochdruck lieber für Texte als für Bilder.
Weitere Druckverfahren: Siebdruck
Obwohl jeder Druckerlehrling begeistert ist, wenn er an das Siebdruckverfahren herangeführt
wird, gerade wenn er eine künstlerische Ader hat, so ist es doch erstaunlich, dass der
Siebdruck, heute noch sehr beliebt, viel viel älter ist als der Klassiker, der
Tiefdruck. Schon Marco Polo kannte den Siebdruck. Und eventuell haben die Chinesen das
schon viel länger benutzt. In jedem Fall, wenn Sie Plakate oder Kunst drucken lassen,
dann wird Ihnen die Druckerei zu Siebdruck raten. Wie funktioniert der Siebdruck nun in der
Praxis? Die Farbe wird mit einem Rakel auf die offenen Siebbereiche auf den Druckträger
gebracht. Wie ist ein Produkt, das mit Siebdruck hergestellt worden ist, zu erkennne, und zu
unterscheiden von anderen Druckverfahren? Die Farbe wirkt leicht reliefartig, und wenn man grosse
Flächen sieht, wie einen See oder den Himmel, dann kann man die Strukturen der Druckform in der
Fläche erkennen. In jedem Fall können Sie relativ sicher sein - wenn Sie
Briefmarken besitzen, die nicht auf Papier gedruckt worden sind, dass die Druckerei relativ sicher
das Siebdruckverfahren dazu eingesetzt hat.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Autotypie
Autotypie übersetzt bedeutet "Selbstschrift". Im 19. Jahrhundert in
Berlin erfunden, ist Autotypie auch heute noch eine billige Methode, Druckstöcke
herzustellen. Autotypie ist ein fotomechanisches Reproduktionsverfahren. Die Bilder
werden in Linie und Punkt zerlegt durch Raster. Dann wird das Negativ auf die Kupferplatte
geätzt. Diese Netzätzung nimmt die Farbe auf und gibt alle Zwischentöne in
grau wieder. Denn selbstverständlich wurde die Autotypie erstmal für die
Schwarz-weiss-Druckerei entwickelt. Natürlich kam später der 3-Farben-Druck dazu,
das heisst, das fertige Bild wurde aus 3 Teilbildern hergestellt. Heute wird Autotypie nur
noch selten eingesetzt, weil sie vom Offsetdruck verdrängt worden ist, diese
Drucktechnik. Wie sind nun Briefmarken oder Ansichtskarten zu erkennen, die mit Autotypie
hergestellt worden sind. Die Rasterpunkte sind unterschiedlich gross, das gibt es auch bei
anderen Druckverfahren. Aber die Rasterpunkte sind an den hellen Stellen grösser, und an
den dunklen Stellen kleiner. Daran erkennt man, ob ein Produkt mit Autotypie hergestellt
worden ist.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Buchdruck direkt
Die älteste Druckart im Hochdruck ist der Buchdruck. Und genau so sicher wie Gutenberg
da mitmischt, genau so sicher, wenn auch selten, gibt es Briefmarken und Ansichtskarten, die im
Buchdruckverfahren erzeugt worden sind. Wir sprechen hier über den direkten
Buchdruck. Früher hat man beim Drucken verschiedene Einzelteile zusammengestellt, und
dann wurde gedruckt. Bekannt sind die Buchstaben von Gutenberg. Illustrationen wurden
im Rasterdruck umgesetzt, aber auch ungerastert. Im Prinzip nimmt man ein Stück Metall,
oder einen anderen Werkstoff, und die hochliegenden Teile nehmen Farbe an, die aufs Papier gepresst
wird. Im Prinzip also können Sie einfach den Buchdruck umsetzen mit einem Messer, einer
Kartoffel und Tinte. Zu erkennen sind Briefmarken, die im Buchdruckverfahren hergestellt
worden sind, an den Quetschrändern der Konturen der Farbflächen.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Buchdruck indirekt
Der indirekte Buchdruck ist eine Weiterentwicklung vom direkten Buchdruck. Hier wird nicht
vom Klischee auf Papier gedruckt, sondern die Vorlage wird erst auf Gummi gebracht und von Gummi auf
das Papier. Deswegen der Name "indirektes Buchdruckverfahren".
Selbstverständlich ist dieses Verfahren aufwendiger, moderner und exakter. Wie sind
Briefmarken zu erkennen, die mit dem indirekten Buchdruck hergestellt worden sind? Erstmal werden
Sie unter Lampe und Lupe feststellen, dass die Qualität besser ist als beim direkten
Buchdruck. Die Farben haben keine Quetschränder, und die Farben sind satter. Zu
erkennen ist der indirekte Buchdruck daran, dass die Farben meist ein wenig zu dunkel dargestellt
werden.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Duplex-Autotypie
Auch die Autotypie hat sich weiterentwickelt. Fragen wir uns doch einfach, warum. Und
warum wir mit Gutenberg und seinen Leistungen nicht einfach zufrieden sind. Der Mensch will
schneller, weiter, höher. Und die Druckerei will nicht Pleite gehen, also macht man ein
neues Druckverfahren und treibt die Konkurrenz in die Pleite. Damit man sich noch ein Steak
extra leisten kann. Und so wurde aus der Autotypie die Duplex-Autotypie. Hier werden 2
Rasterplatten benutzt, und nicht eine. Und zwar wird die Hauptplatte für die dunkle
Farbe benutzt, und für die helleren Farben wird eine zweite Rasterplatte benutzt. Damit
wird das Problem der Rasterpunkte, das bei dem alten Original Autotypieverfahren bestanden hat,
eindeutig verbessert.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Holzschnitt
Ziemlich sicher ist der Holzschnitt die älteste Drucktechnik und mehr als 1.400 Jahre
alt. So wird es vielleicht, wenn Otto der Grosse auf Reisen war, den Reichsbürgern so
langweilig geworden sein, dass sie Bilder in Bäume schnitzten. Und um diese zu Hause
vorzuzeigen, so ein Baum ist ja ziemlich schwer, hat man Abdrücke gemacht. Denn das ist
immer schon das Bestreben von jeder Kunst: besser als die anderen. Denn auch Sie kaufen die
beste Briefmarke und die beste Postkarte. Wenn beim Hochdruckverfahren wird im Holzschnitt
Briefmarken oder Postkarten hergestellt werden, dann wird ein Druckstock aus Langholz
erzeugt. Wie damals wird auch hier noch mit dem Messer gearbeitet. Wegen dem
großen Aufwand wird das Holzschnittverfahren nur benutzt bei kleinen Auflagen von
Ansichtskarten. Zu erkennen ist das Holzschnittverfahren vor allem an den
Schattierungen. Denn beim Original Holzschnitt wird noch mit dem Messer gearbeitet.
Reizvolle Kunstpostkarten, hergestellt mit dem Holzschnittverfahren, können Sie auf allen
großen Auktionen finden.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Holzstich
Ein Holzstich ist kein Holzschnitt. Denken Sie an Kupferstich, und schon liegen Sie
richtig. Hier wird mit dem Stichel gearbeitet. Im Unterschied zum Holzschnitt.
Dort wird mit dem Messer gearbeitet. Weil mit dem Stichel feine Grauabstufungen möglich
sind, deswegen nennt man den Holzstich auch Tonschnitt. Natürlich hat sich der Holzstich
aus dem Holzschnitt entwickelt. Die Künstler haben damals festgestellt, dass sich mit
dem Stichel feinere Linien erzeugen lassen.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Letterset
Der Letterset ist ein indirektes Buchhochdruckverfahren. Es wird auch Trocken-Offset
genannt. Wie beim normalen Offsetverfahren oder beim indirekten Buchdruck, wird erst auf
Gummi gedruckt und von dort aus kommt das Motiv aufs Papier. Aus Sicht der Druckerei wurde
einfach das uralte Buchdruckverfahren verbessert. Zu erkennen bei den Briefmarken oder bei
den Ansichtskarten ist das an den fehlenden Quetschrändern. Auch sind die
Farbflächen feinkörniger als bei anderen Hochdruckverfahren.
Weitere Druckverfahren: Hochdruck / Linolschnitt
Linolschnitte auf Briefmarken sind sehr sehr selten. Wenn Sie Ansichtskarten suchen, die mit
dem Linolschnittverfahren hergestellt worden sind, dann werden Sie eher fündig werden.
Und die sind interessant. Weil die Auflage immer klein ist. Weil das Linoleum
natürlich sehr schnell verschleisst. Da wir jetzt am Ende unserer Liste der
Hochdruckverfahren angelangt sind, und draussen der Schneesturm tobt, ermuntern wir Sie jetzt, ein
Türschild sich selbst herzustellen. Einfach ein scharfes Tapeziermesser nehmen und
billiges Linoleum kaufen. Dann schnitzen Sie Ihr Logo oder Ihren Namen hinein, und schon
können Sie sich ein professionelles Türschild gestalten. Selbstverständlich
können Sie mit Ihrem Druckstock auch auf Stoff oder Metall drucken.
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