EMBMV: Wertvollste Briefmarken Gscheidle-Marke Deutschland
Cusco
Administrator
Beiträge:
seit 22.10.2014
Mir Folgen ca. 17 Benutzer
»
Wertvollste Briefmarken Gscheidle-Marke Deutschland #8776
Immer wieder heißt es am Stammtisch, wenn Du wertvolle Marken suchst, dann sammle
niemals die Bundesrepublik Deutschland. Weil das tun alle, und deswegen ist
mit keiner Wertsteigerung zu rechnen. Leider ist das Vorurteil
falsch. Denn auch der deutsche Philatelist, der in der Heimat gräbt, und sich
auf aktuelle Briefmarken beschränkt, kann Diamanten und Schätze finden
und heben. So ist ein großer Knaller der deutschen Philatelie nicht einmal 40 Jahre
alt. Wir reden über die legendären Gscheidle-Marken. 1980 erschien
diese Briefmarke, und ist sie nicht nur wertvoll, sondern sie gilt auch international als eine der
wertvollsten und begehrtesten Briefmarken der Welt. Der Spitznamen stammt vom damaligen
Postminister Kur Gscheidle, beziehungsweise bezieht sich der Name "Gscheidle-Marke"
auf die Ehefrau von Kurt Gscheidle, die jene Marken zur Freude der Philatelisten benutzte,
und damit in den Verkehr brachte. Was genau ist passiert? Die Bundesrepublik Deutschland
wollte wie immer ihre Springer und Renner zu den Olympischen Spielen schicken. Auch zur
Motivation bringen Postämter Briefmarke zur Motivation heraus. Auch die Deutsche
Bundespost. Dann haben die Deutschen aber Streit angefangen und sind nicht bei Olympia
angetreten. Also muss die Post schnell ihre Olympiamarken vom Markt nehmen, um sich nicht
noch mehr zu blamieren. Und so hat man alle Briefmarken vernichtet. Da aber vor dem
Druck dem Postminister und auch seinen Mitarbeitern Belegexemplare oder Vorabexemplare geschickt
werden, entstand hier eine große Schlamperei. Ehefrau Elisabeth war wohl nicht so ganz
konzentriert und hatte diese Briefmarken, die keine Briefmarken sind, für ihren privaten
Postverkehr benutzt, und 24 Briefe losgeschickt. Der so genannte
"Gscheidle-Irrtum". Wir wollen aber jetzt die arme Frau nicht ganz allein
beschuldigen. Genauso unklug waren die Postbeamten, die die ungültigen Briefe
transportiert hatten. Denn eigentlich hätten sie vernichtet werden müssen.
Denn nach Rechtslage sind das Fälschungen, und damit Betrug an der Post. Das ist aber
nicht passiert. Die Briefe wurden brav abgestempelt, und den Empfängern von
Philatelisten aus der Hand gerissen. Damals und heute gehören die
Gscheidle-Marken zu den wertvollsten deutschen Briefmarken. Locker lassen sich mit
einer Gscheidle-Marke 100.000 Euro erzielen.
Interessant ist, dass wohl einige Gscheidle-Marken oft den Besitzer wechseln bei Auktionen, aber
auch einige Exemplare sind wohl in Tresoren für Jahrzehnte gelandet. Die Briefmarke
selbst hat einen Zähnungsgrad von 14 und zeigt eine wehende Olympische Flagge. Obwohl es
ja keine Briefmarke ist, wird sie im Michel-Katalog gelistet. Damals hätte die
Briefmarke 60 Pfennig kosten sollen plus 30 Pfennig Zuschlag für den Sport. Aber wir
wollen nicht noch ein wichtiges Detail vergessen. Wem gehören denn die
Gscheidle-Briefmarken? Der Post, und nicht den Philatelisten. Weil die Marken ja gestohlen
worden sind. So kann man also theoretisch damit rechnen, dass die Post vor Gericht geht, und
kostenlos alle Gscheidle-Marken einkassiert. Lustig ist, dass Frau Gscheidle mit der
"Olympiamarke" beim Gewinnspiel mitgemacht hat. Auch heute noch wird in Krimis
immer wieder eine Gscheidle-Marke gestohlen. Natürlich fiktiv. Und niemand kann
sagen, ob nicht noch mehr Exemplare auf Dachböden auf interessierte Philatelisten
warten.
Artikel wurde vom Mitglied @hbss geschrieben.
Rechtlicher Hinweis: Die Informationen auf dieser Webseite erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit!